Das Konzept


Wirkung des Pferdes auf den Menschen

Aufgrund seines Sozialverhaltens und seiner ausgeprägten Körpersprache ist das Pferd ausgezeichnet in der Lage, mit dem Menschen in Kontakt zu treten. So kann es mit ihm eine Beziehung eingehen, sich ihm unterwerfen, ihm gehorchen und ihm vertrauen, ihm Zuwendung schenken, ihm signalisieren wenn etwas nicht angebracht war, seine Stimmungen erkennen und ihm seine eigenen mitteilen.
Durch seine Abhängigkeit vom Menschen, vermittelt es uns das Gefühl, gebraucht zu werden und lehrt Verantwortungsbewusstsein. Es gibt uns das Gefühl von Geborgenheit, ob man nun bei ihm im warmen Heu sitzt, es streichelt oder sich auf seinem Rücken tragen lässt. Aber ebenso gibt es das Gefühl von Freiheit, wenn es einen hinweg trägt. Es fördert das Vertrauen und stärkt das Selbstbewusstsein wenn man es schafft, dass dieses große, starke Tier einem folgt, auf einen hört oder wenn es einen auf seinem Rücken dahinfliegen lässt. Erst recht, wenn man ihm zuvor mit großen Ängsten begegnet ist.



Die Reittherapie

Die Rolle der Reittherapie in der Behandlung psychisch erkrankter, sozial auffälliger und bindungsgestörter Kinder und Erwachsener, sowie die erlebnispädagogische Arbeit mit Kindern erlangte in den letzten Jahren immer größere Bedeutung. Sie macht sich die vielfältigen Eigenschaften des Pferdes zu Nutze, um die Störungsbilder dieser Menschen zu verbessern und stellt dabei einen wichtigen Beitrag zur Gesamttherapie dieser Menschen dar.

Das Pferd kann dem Menschen dabei helfen, Ängste zu überwinden, sein Selbstbewusstsein zu stärken und mehr Lebensfreude zu bekommen. Es kann helfen, die Beziehungsfähigkeit und Sozialkompetenz zu verbessern, Verantwortungsbewusstsein zu üben, neue Verhaltensweisen zu erlernen oder einfach nur ein positives Erlebnis zu haben. Die Therapie ermöglicht es, einmal raus aus dem Alltag zu kommen, Natur zu erleben, sich tragen zu lassen, in Kontakt mit einem anderen Lebewesen zu treten usw..
Dieses Erlebnis stärkt sie im Idealfall auch im Nachhinein durch die Erinnerung daran. Häufig tritt gerade bei auffälligen oder problembehafteten Kindern und Jugendlichen im Verlauf ihres Lebens eine Therapiemüdigkeit und -Resistenz auf, da sie "übertherapiert" worden sind. Viel mehr als ständig diagnostiziert zu werden, sich Tests zu unterziehen und sich in Gespräche begeben zu müssen, kann es ihnen dann helfen, mal nicht sprechen zu müssen und mit dem Pferd anstatt dem Menschen in Kontakt zu treten. Dabei ist das Pferd keinesfalls passiv. Es gibt dem Betroffenen auf seine Art Rückmeldung und erlangt dadurch oft einen anderen, manchmal vielleicht sogar besseren Zugang, als es einem Therapeuten am Schreibtisch möglich wäre. Oft steigt dadurch die Motivation, wieder etwas zu tun und sich seiner Probleme zu stellen. Als psychologisch geschulte Therapeuten sind wir dann in der Lage, Störungen zu erkennen, aufzufangen und gegebenenfalls Gespräche anzubieten.

Als besonders geeignet hat sich die Reittherapie in zahlreichen wissenschaftlich evaluierten Studien bei folgenden Störungsbildern erwiesen:

  • Angststörungen

  • Störungen des Sozialverhaltens

  • Bindungsstörungen

  • Emotionale Störungen

  • Depressionen

  • Impulskontrollstörungen

  • ADS

  • Autismus/Asperger Syndrom

  • Essstörungen

  • Sensomotorische und Wahrnehmungsstörungen


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